Schuleintrittsalter




Schule, Ausbildung, Studium, Bewerbungen, Probleme am Arbeitsplatz, etc.

Schuleintrittsalter

Beitragvon mue1837 » So 26. Jul 2009, 10:06

n-tv.de hat geschrieben:Die Antwort auf die Bildungskrise?
Schavan will frühere Einschulung
Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat eine zu späte Einschulung von Kindern in Deutschland beklagt. "Die Altersgrenze von sechs Jahren führt dazu, dass viele Kinder in Deutschland für ihre Verhältnisse zu spät in die Schule kommen", sagte Schavan in der Samstagsausggabe des "Hamburger Abendblatt". Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der Lehrerverband wiesen den Vorstoß als überflüssig zurück.

LG mue :pc:
Bevor Du urteilen willst, über mich oder mein Leben,ziehe meine Schuhe an und laufe meinen Weg,
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Re: Schuleintrittsalter

Beitragvon Radagast » So 26. Jul 2009, 11:53

Ich halte davon wenig. Die Kinder werden ja dann noch früher dem Leistungsdruck ausgesetzt (auch wenn das vielleicht im 1. und 2. Schuljahr noch nicht so extrem ist).

Man sollte lieber wieder das 13. Schuljahr einführen ... aber hinten dran und nicht vor dem 1. Schuljahr.
Schließlich beklagen sich viele Schüler, dass zu wenig Zeit vorhanden ist, um den Lernstoff korrekt vermittelt zu bekommen.
Radagast
 

Re: Schuleintrittsalter

Beitragvon mue1837 » So 26. Jul 2009, 11:57

Man sollte lieber wieder das 13. Schuljahr einführen ... aber hinten dran und nicht vor dem 1. Schuljahr.
Schließlich beklagen sich viele Schüler, dass zu wenig Zeit vorhanden ist, um den Lernstoff korrekt vermittelt zu bekommen.



böse leute behaupteten nach dem zusammenbruch der ddr,
dass die alten bundesländer nur 13 jahre für´s abi haben,
weil da ein jahr schauspielunterricht dabei ist :pfeif:
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Re: Schuleintrittsalter

Beitragvon Radagast » So 26. Jul 2009, 12:01

Ich kann das Schulsystem der DDR nicht beurteilen, kenne mich diesbezüglich gar nicht aus.

Aber muss es sein, dass die Schüler heutzutage teilweise bis in den späten Nachmittag und/oder Samstags die Schulbank drücken müssen?

Ich bin ehrenamtlich in einem Jugendfußballverein tätig ... wir merken schon die Auswirkungen.
Eine komplette Mannschaft bekommen wir beim Training unter der Woche kaum noch zusammen. Länger Schule, lernen, Klassenarbeit am nächsten Tag.
Irgendwie war das früher anders.
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Re: Schuleintrittsalter

Beitragvon Vourdalak » So 26. Jul 2009, 12:16

Ich sehe es ähnlich wie Radagast. Es hapert an ganz anderen Dingen, nicht an der späten Einschulung. Man kann Kinder mit 4 Jahren einschulen - trotzdem gibts Lehrermangel, zu große Klassen. Ich befürchte eher, dass da noch mehr auf der Strecke bleibt.
Ein Kind sollte seine Kindheit die ersten Jahre geniesen und meinetwegen spielerisch in der Kita lernen.

Wenn ich von meinem DDR-Schulalltag ausgehe : ich war ( untypisch damals) die ersten 3 Jahre zu Hause und Muttern kümmerte sich. Dann kam ich in den Kindergarten. Da lernten wir schon etwas Mathe oder unseren Namen schreiben - alles im Spiel ohne Zwang. Mit 7 Jahren wurde eingeschult. Und damals gabs in der 1. Klasse Noten, auch für Betragen, Ordnung, Fleiß und Mitarbeit. Da begann wirklich der Ernst des Lebens. Unsere Klasse hatte 14 Schüler. Die ersten 4 Jahre stand eine Hortnerin der Lehrerin bei ( nach dem Unterricht, aber beide kommunizierten immer , so dass Probleme mit manchen Schülern rechtzeitig erkannt wurden).
7 Uhr fing die Schule an - 13 Uhr. Mittwochs war im Wechsel Pioniernachmittag oder Hortsport. Es wurden gute Dinge getan ( Altpapier sammeln z.b. )etwas was man als Team machte, es stärkte die Teamfähigkeit. Probleme wurden an solchen Nachmittagen auch diskutiert. Mobbing wie heute gabs damals nicht. Beim Hortsport wurde Ringen, Basketball, Tischtennis gespielt.

Ich war in der 6. Klasse als die Wende war. Danach hatte ich auch noch eine "ruhige" Zeit. Vielleicht noch etwas von der DDR geprägt ( z.b. durfte man in der 9. oder 10. Klasse nicht geschminkt in die Schule, die Schule sei schließlich kein Maskenball. Auf Kleidung wurde Wert gelegt).
Die Jahre dann ( bei uns ab der 9.) wo der Markenquatsch anfing war mir zu wider. Damals gabs aber noch keine Handies und ähnlich störende Sachen im Unterricht, trotzdem war ich genervt.
Wenn mein Cousin ( jetzt 20 ) von seinem Schulalltag auf dem gleichen Gymnasium wo ich war erzählte, dann dachte ich nur : ich bin froh, dass ich noch die alten Werte mitbekommen habe.
Eine gewisse "Zucht und Ordnung" ( ich meine damit nicht die politische Gehirngewäsche zu DDR-Zeiten), hat uns allen positiven Druck gemacht, wir konnten uns in der Schule aufs Wesentliche - das Lernen - konzentrieren. Es gab genug Lehrer und die Klassengröße war okay ( 22 nach der Wende). Und aus uns ist auch was geworden mit 7 Jahre Einschulung und nur 12 Jahren zum Abi.
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Re: Schuleintrittsalter

Beitragvon mue1837 » So 26. Jul 2009, 12:21

Radagast hat geschrieben:Ich kann das Schulsystem der DDR nicht beurteilen, kenne mich diesbezüglich gar nicht aus.

Aber muss es sein, dass die Schüler heutzutage teilweise bis in den späten Nachmittag und/oder Samstags die Schulbank drücken müssen?

Ich bin ehrenamtlich in einem Jugendfußballverein tätig ... wir merken schon die Auswirkungen.
Eine komplette Mannschaft bekommen wir beim Training unter der Woche kaum noch zusammen. Länger Schule, lernen, Klassenarbeit am nächsten Tag.
Irgendwie war das früher anders.



hmm, i-wie kann ich deinen einwand verstehen,
ich bin sicher nicht in dem alter wo ich das bildungssystem der ddr wirklich verteidigen kann (und auch nicht will).
allerdings habe ich ja nun beide schulsysteme mitbekommen
und wurde auch in beiden unterrichtet.

wir waren eigentlich fast den ganzen tag in der schule (früh-/späthort usw.)
wir hatten samstags unterricht
und bei uns war es pflicht mindestens eine arbeitsgemeinschaft zu besuchen
und da gab es nicht nur die sportgemeinschaft,
nein auch ag film, handarbeit, junge sanitäter uvm.

sicher wurde mit diesen verpflichtungen wie man heute weiß ein anderes ziel verfolgt
jedoch völlig falsch finde ich diesen ansatz nicht.

kann man nicht auf diese art und weise auch z.b. einer jugendkriminalität vorbeugen?
nach dem motto wer beschäftigt ist, hat keine zeit für "dummheiten"?
wie sieht es mit den sozialen kompetenzen aus?
werden die nicht dadurch auch verbessert?

allerdings glaube ich kommen wir wenn diese diskussion in die richtung weiter geht vom thema ab,
vlt. doch anlass für einen weiteren faden?
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Re: Schuleintrittsalter

Beitragvon Radagast » So 26. Jul 2009, 12:26

Um deinen ersten Punkt, den Lehrermangel, aufzugreifen ... auch in NRW ist das immer wieder ein Thema.

Nach einem Bericht der Rheinischen Post (RP) sind im vergangenen Schuljahr zwei Prozent des Unterrichts ausgefallen. Seit 2005 habe das Land 6 915 neue Lehrerstellen geschaffen. Nicht genug, wie die Praxis zeigt. Doch über den akuten Lehrermangel gibt es laut RP abweichende Zahlen: Während die Regierung von einigen hundert Stellen spricht, behauptet die SPD, es seien 4 000.


http://www.general-anzeiger-bonn.de/ind ... lid=612028

Und es kommt in den nächsten Jahren noch schlimmer:

Deutsche Lehrer gehören zu den ältesten in ganz Europa. Jeder zweite Lehrer in Deutschland ist älter als 50 Jahre und wird in den nächsten 10 bis 15 Jahren in den Ruhestand gehen.


http://www.welt.de/die-welt/article4135 ... ls-50.html

Dann noch eine Anmerkungen zu den "alten Werten", die du lobst. Dabei will ich gar keine BRD/DDR-Diskussion anfangen. Nur ganz allgemein ist es meiner Ansicht nach Aufgabe der Eltern, Werte zu ermitteln. Die Schule kann doch nicht die komplette Erziehung übernehmen. Aber wenn man sich umschaut, dann sieht man, dass viele Eltern Werte nicht mehr vermitteln oder nicht mehr vermitteln können. Ich glaube, dass ich über meine Erziehung sehr froh sein kann (nein, ein Musterknabe bin/war ich auch nicht) und glaube auch, dass ich das mal an meine Kindern (wenn ich denn welche haben werde) weitergeben kann.
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Re: Schuleintrittsalter

Beitragvon Vourdalak » So 26. Jul 2009, 12:31

wir waren eigentlich fast den ganzen tag in der schule (früh-/späthort usw.)
wir hatten samstags unterricht


Ja den Samstagunterricht ( war das das 13. Schuljahr :happy: ? ) hatte ich ganz vergessen. 6 Mal pro Woche halb 6 aufstehen. Da wird man fit fürs Berufsleben. Und nicht so viel Ferien wie heuer ( dafür 8 Wochen im Sommer, wo man Kartoffelkäfer in der Landwirtschaft sammeln musste ;-) ).
Aber der Hort ( ich war bis 16 Uhr dort) war ja nur in der 1.-4. Klasse. Und das war toll. Denn dort gabs erst nach der Schule ein Essen und danach wurden Hausaufgaben gemacht. Da kam man gar nicht in die Versuchung zu schludern und ohne hausaufgaben zur Schule zu gehen. :top: In der 5. Klasse ( also als der Hort vorbei war) fing es an mit den vergessenen Hausaufgaben bei manchen.
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Re: Schuleintrittsalter

Beitragvon Claudine » So 26. Jul 2009, 16:00

Bin ich froh, dass ich eine ganz normale Schulzeit hatte.
Mit Freizeit nachmittags und Zeit zu den Hausaufgaben, die ich mir selber einteilen konnte, ich bin nämlich ein Nachtlicht, ich konnte immer erst abends lernen, so ab 18 oder 19 Uhr, das habe ich heute noch.

Die 13. Klasse war reine Zeitverschwendung, ein weiteres Jahr sinnloses Absitzen, gelernt haben wir da nichts mehr. Wegen mir hätten wir in der 12. Klasse locker Abitur schreiben können.
Mein Sohn ist im 8jährigen in der 10. Klasse, bis jetzt hat er sich noch nicht überarbeitet, ich weiß aber von anderen, dass es sehr hart sein kann. Wenn ich nur von meinem Sohn und seinen Klassenkameraden ausgehe, war das 8jährige die beste schulpolitische Entscheidung der letzten Jahre, also die haben eine recht vergnügte Schulzeit und sind stolz wie Oskar, die ersten zu sein.

Aber es geht ja um das Eintrittsalter. Ich habe beide Kinder zu früh einschulen lassen, und bei beiden mussten wir diese Entscheidung noch in der Grundschulzeit korrigieren. Aber wenn alle gleich alt sind, könnte es auch funktionieren, Kindergarten war Stress pur für uns alle, wir waren froh, als unsere Kinder dem Bastelaffenzirkus entronnen waren. Ich kann zwar hier nur äußerst subjektiv schreiben, ich fand, dass die Kinder mit 5 Jahren sehr interessiert am Lernen waren und diese Malerei und Bastelei zwar ein schöner Zusatz sein konnte, aber nicht Lebenszweck eines 5jährigen. Beide kInder konnten lesen und rechnen bei Schuleintritt, nicht weil ich es ihnen beibrachte, sondern weil sie so begierig darauf waren, es zu lernen...
Life's just what happens to you, while you're busy making other plans.
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