Urinprobe bei der Bewerberauswahl




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Urinprobe bei der Bewerberauswahl

Beitragvon Dreamer » Do 18. Jun 2009, 15:57

Wer groß ins Geschäft einsteigen will, muss erst einmal auf Töpfchen und kleines Geschäft verrichten:
http://magazine.web.de/de/themen/beruf/ ... 8U204.html

Wer eine Absage erhält, darf dann auf dem Chefsessel eine "Stuhl"-Probe machen :happy:
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von Anzeige » Do 18. Jun 2009, 15:57

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Re: Urinprobe bei der Bewerberauswahl

Beitragvon Vourdalak » Do 18. Jun 2009, 16:01

:motz1: Heute ist es der angebliche Drogentest, morgen der (verbotene) HIV-Test. Und eventuell wird bei weibl. Bewerbern mit dem urin gleich geprüft, ob sie schwanger sind, aber nicht ehrlich waren ( und somit ein finanzielles Risiko sind, wenn man sie einstellt und sie fallen in einigen Monaten aus).
Da will man ja Hausfrau werden und lebtags bleiben, wenn man sowas liest :motz2:
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Re: Urinprobe bei der Bewerberauswahl

Beitragvon Dreamer » Do 18. Jun 2009, 16:23

Ja, die Unternehmensethik lässt bei den Großen momentan sehr zu wünschen übrig.

Kennzahlengeilheit (ich sage immer "Malen nach Zahlen") und der Größenwahn an den Finanzmärkten führen dazu, dass sich immer weniger mit den Unternehmen identifizieren, sei es aus Arbeitnehmer- oder Kundensicht. Selbst große Traditionsunternehmen mit ehemals gutem Ruf bei den Kunden und gutem Betriebsklima werden so vor die Wand gefahren. Aktuellstes Beispiel: Karstadt und Quelle. Alles musste noch größer werden, man gab sich einen tollen "international" klingenden Namen (Arcandor) und so hatten die Aktionäre ihre Vision vom Big Business. Oder Märklin: die alte Führungsriege (Modelleisenbahnliebhaber) wurde durch Finanzinvestoren abgelöst, die für das Produkt wohl null Begeisterung hatte und dementsprechend den Markt nicht verstanden hat, dafür aber ordentlich umstrukturiert hat. Dabei wird in den seltensten Fällen

Und wer möchte schon bei einem Unternehmen arbeiten bzw. kaufen, welches wegen Datenschutz- und Persönlichkeitsrechtskandalen in den Medien ist?

Ich habe im Rahmen meiner Diplomprüfung vor neun Jahren einen Vortrag zum Thema Internes Marketing halten müssen. Diesen hätte ich mal besser nicht vor den Profs, sondern in Großkonzernen gehalten, denn es gilt:

Fokus auf die Mitarbeiter
Den Mitarbeitern als Basismarkt des Unternehmens kommt höchste Priorität zu. [...] IM setzt [...] auf den engen Zusammenhang von Mitarbeiterzufriedenheit und Kundenzufriedenheit.

Ein zufriedener Mitarbeiter wird nicht nur eine größere Bereitschaft zeigen, auf den Kunden zuzugehen, er wird sich auch stärker und über einen längeren Zeitraum an das Unternehmen binden, was seinerseits die Kundenzufriedenheit und die Kundenbindung positiv beeinflusst.

http://www.4managers.de/themen/internes-marketing/
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Re: Urinprobe bei der Bewerberauswahl

Beitragvon Happy » Fr 19. Jun 2009, 08:10

:eek:

Na ich hoffe, dass sie mich nicht fragen, wenn ich mich demnächst wieder in Bewerbungsgespräche stürze... Also letztes Jahr war das definitiv noch nicht so :eek:
Seltsam!
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Re: Urinprobe bei der Bewerberauswahl

Beitragvon Dreamer » Fr 19. Jun 2009, 09:27

Doch, solche Praktiken gibt es eigentlich schon seit Jahrzehnten, allerdings meist bei den Großen der Branchen. Man muss betonen, dass das eben bei einigen so ist, nicht bei allen.

Solche Geschichten, dass sich z.B. ein Mitarbeiter aus der Personalabteilung einen Kittel überwirft und als "Werksarzt" die Einstellungsuntersuchung vornimmt, hört man immer wieder mal.

Vourdalak hat geschrieben:Und eventuell wird bei weibl. Bewerbern mit dem urin gleich geprüft, ob sie schwanger sind, aber nicht ehrlich waren ( und somit ein finanzielles Risiko sind, wenn man sie einstellt und sie fallen in einigen Monaten aus).


Dazu muss man fairerweise sagen, dass das nicht nur ein finanzielles, sondern auch ein Planungsrisiko ist, wenn ein Unternehmen eine Stelle mit jemanden besetzt, die nach kurzer Zeit wieder ausfällt. Dies betrifft ja nicht nur den Unternehmer, sondern auch die Mitarbeiter, die dann wieder mit dem Mehraufwand und Stress leben müssen. Besonders kleinen Unternehmen kann das wehtun. Wenn eine Frau bereits schwanger ist, würde ich daher das berechtigte Interesse des Arbeitgebers an dieser Information höher bewerten, als es der Gesetzgeber derzeit tut. Familienförderung ist Aufgabe des Staates und so sollten die Kosten dafür von der Allgemeinheit getragen werden und nicht von einzelnen Unternehmen. Der Nachteil hierbei ist natürlich, dass finanzielle Unterstützung alleine natürlich nicht ausreicht, da ja in der Zeit keine Berufserfahrung gesammelt werden kann.

Diesen Mangel könnte man mit einem "Schwangerschaftsfonds" beheben, in dem alle Firmen einzahlen und bei Bedarf entschädigt werden, so dass dann diese leidige unrechtmäßige Fragerei bei der Einstellung eingedämmt wird. Die Kosten dafür wären gleichtmäßig und vor allem kalkulierbar. Man sollte nicht nur verbieten, sondern vielmehr auch gleichzeitig eine Hilfestellung an die Hand geben, damit diese Regelung auch den gewünschten Effekt erzielen kann.
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