Ärzte/ Kliniken und ihre Budgets




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Ärzte/ Kliniken und ihre Budgets

Beitragvon Choclate » Mi 2. Sep 2009, 17:08

Hallo!
Ich hatte heute mal wieder ein Erlebnis, da konnt ich nur noch den Kopf schütteln. Ich bekam vormittags einen Notfall und mußte dann einen Test machen der 2 Stunden geht. Das Ergebnis dieses Testes war positiv und für den Patienten (80 Jahre alt) war es dann sehr wichtig sofort in ein KH zu kommen, daß diese Behandlung durchführt. Der Patient muß aufgrund des Ergebnis Spritzen erhalten, damit er nicht verblutet. Der Punkt ist, daß eine dieser Spritzen 1000€ kostet. Diese Behandlung führen 2 KH`s in Stuttgart und die Unikliniken Ulm und Tübingen durch. Unser Chef hat mit einem KH telefoniert, damit diese den Patienten aufnehmen. Hätte er nicht telefoniert wäre die Frau abgewiesen worden mit der Begründung, weil die Behandlung so teuer ist. Nachmittags ruft ein anderer Arzt an und motzt meine Chefin an. Was ihr denn einfallen würde, die Patienten in das KH zu schicken. Da würden ernorme Kosten auf ihr Budget zukommen :motz2: :flop: . Meine Chefin meinte dann, er soll sie dann in ein anderes KH schicken. Kommentar vom Arzt, daß würde ja auch nicht gehen. Wenn sie während des Transportes stirbt, sei er schuld.
Ich versteh einfach nicht, wie man hier noch über Geld diskutieren kann. Die Frau wäre wahrscheinlich in den nächsten Tagen gestorben ohne ärtliche Behandlung. Hier geht es um ein Menschenleben! Da sollte Geld eigentlich keine Rolle spielen!!
So, daß mußte jetzt einfach mal raus.

:eis2:
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Re: Ärzte/ Kliniken und ihre Budgets

Beitragvon Claudine » Fr 4. Sep 2009, 08:49

Irgendwie blick ich jetzt gar nicht mehr durch.
Gibt es da nicht augenblicklich den Skandal, dass Ärzte bestochen wurden, die Patienten in die Kliniken zu schicken? Ist es nicht besser, viele Patienten zu haben?
Oder werden Patienten da auch noch ausgewählt???

Schlimm ist das,...
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Re: Ärzte/ Kliniken und ihre Budgets

Beitragvon Pointy » Fr 4. Sep 2009, 09:11

Naja, ein Patient kostet in der Praxis mehr als das er einbringt.
Ein einweisender Arzt bekommt pro Einweisung einen bestimmenten Satz an Geld.
Somit kommt er meist besser weg.
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Re: Ärzte/ Kliniken und ihre Budgets

Beitragvon Claudine » Fr 4. Sep 2009, 09:35

Aber warum wurden dann Ärzte bestochen, ihre Patienten in bestimmte Kliniken einzuweisen? Das heißt doch, dass die Klinik am Patienten ganz schön verdient...
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Re: Ärzte/ Kliniken und ihre Budgets

Beitragvon Claudine » Fr 4. Sep 2009, 09:39

DAS meine ich:

http://www.focus.de/finanzen/versicheru ... 32546.html

Und das widerspricht dem Bericht von Choki gewaltig und darum blick ich grad nicht so durch.
Werden also bestimmte Patienten bevorzugt, während andere, kostenintensive, abgelehnt werden?

Ich finde allein die Tatsache schlimm, dass das Leben der Patienten vom Geld abhängt, so oder so rum. :flop: :flop: :flop:
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Re: Ärzte/ Kliniken und ihre Budgets

Beitragvon Choclate » Fr 4. Sep 2009, 16:57

Das Quartal geht langsam zu Ende und da ist bei den meißten Ärzten das Budget aufgebraucht. Hab es doch schon oft mitbekommen, daß man im dritten Quartalsmonat bei Fachärzten nur noch einen Termin als Privatpatient bekommt. :flop:

:eis2:
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Re: Ärzte/ Kliniken und ihre Budgets

Beitragvon Pointy » Fr 4. Sep 2009, 20:44

Allein an der Überweisung eines Patienten verdient die Klinik nicht.
Ein Patient wird ja meist erstmal in die Not/-Aufnahme überwiesen.
Eine Notaufnahme ist für jede Klinik ein Verlustgeschäft.
Die Untersuchungen etc die dort betrieben werden, sind um einiges höher als die Pauschale die die Klinik pro Notfallpatient bekommt.
Verdient wird erst dann, wenn der Patient stationär ( ob direkt oder nach Aufenthalt in der Notaufnahme ) aufgenommen wird.
Privatpatienten werden natürlich bevorzugt bzw werden dem Kassenpatienten vorgezogen.
So bekommt zum Beispiel ein Kassenpatient z.B sein Herzkatheter, endoskopische Untersuchung etc. oft am nächsten Tag wenn er nachts aufgenommen wird, wobei der Privatpatient auch gerne nachts Notfallmäßig in die diagnostische Untersuchung geht.
( nachts wird dafür der entsprechende Oberarzt zu Hause angerufen )
Vital gefährdete werden natürlich immer zeitnah versorgt.
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Re: Ärzte/ Kliniken und ihre Budgets

Beitragvon Radagast » Fr 4. Sep 2009, 21:09

Pointy hat geschrieben: wobei der Privatpatient auch gerne nachts Notfallmäßig in die diagnostische Untersuchung geht.
( nachts wird dafür der entsprechende Oberarzt zu Hause angerufen )


Gelobt sei meine private Zusatzversicherung!
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Re: Ärzte/ Kliniken und ihre Budgets

Beitragvon Pointy » Fr 4. Sep 2009, 21:12

Zusatzversicherung

In Gedanken : Zu mehr hat es nicht gereicht?
:grins:
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Re: Ärzte/ Kliniken und ihre Budgets

Beitragvon Dreamer » Fr 4. Sep 2009, 21:12

Pointy hat geschrieben:Allein an der Überweisung eines Patienten verdient die Klinik nicht.


Der Vorwurf war ja, dass die Krankenhäuser Prämien für die Überweisung von lukrativen Fällen zahlen.

Ich weiß nicht, welche Behandlungen das sind, aber es muss einige geben, an denen die KHs noch sehr gut verdienen und daher besonders um diese Patienten kämpfen.

Wenn das so ist, müssten einfach mal die Fallpauschalen angepasst werden.
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Re: Ärzte/ Kliniken und ihre Budgets

Beitragvon Claudine » Fr 4. Sep 2009, 21:21

Also mir hat meine Privatversicherung damals nicht geholfen, als ich mit gerissenem Darm eingeliefert wurde, ich kam mit Schmerzmittel ins Überwachungszimmer zu einer Besoffenen und einem schnarchenden Mann und überlebte die Nacht irgendwie...
Zum Glück ging der Riss von selber provisorisch zu, sonst könnte ich heute nicht hier schreiben.
Erst am nächsten Tag sah man im CT, in welcher Gefahr ich geschwebt hatte, und dabei war die Grunddiagnose bei Einlieferung bekannt.
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Re: Ärzte/ Kliniken und ihre Budgets

Beitragvon Radagast » Fr 4. Sep 2009, 21:22

Pointy hat geschrieben:
Zusatzversicherung

In Gedanken : Zu mehr hat es nicht gereicht?
:grins:



Hm?
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Re: Ärzte/ Kliniken und ihre Budgets

Beitragvon Pointy » Fr 4. Sep 2009, 21:24

Man muss ja nicht immer starr diskutieren, sondern man kann es ja Themenangepasst " ausdiskutieren "bzw erweitern.
Diskussion, davon lebt doch ein Faden.
Ein weiterer Faden wäre ja Unsinn.
Fakt ist : Ein HA übeweist lieber, bekommt dafür seine Pauschale und muss nicht am Ende des Monats draufzahlen, weil der Patient zu teuer ist.
Das Kankenhaus freut sich, wieder ein belegtes Bett..Die Oma aus Zimme 38 kann zurück ins Heim und der nächste legt sich ins Nest und bringt neue Kohle.
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Re: Ärzte/ Kliniken und ihre Budgets

Beitragvon Radagast » Fr 4. Sep 2009, 21:27

Theoretisch dürfte es überhaupt keine Finanzierungsprobleme und Finanzierungsdiskussionen geben.
Es wird unendlich viel Geld ins Gesundheitswesen gepumpt ... ein Fass ohne Boden.
Und jedes Jahr wird es mehr ...
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Re: Ärzte/ Kliniken und ihre Budgets

Beitragvon Pointy » Fr 4. Sep 2009, 21:28

Medizin und Forschung sind halt teuer.
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Re: Ärzte/ Kliniken und ihre Budgets

Beitragvon Radagast » Fr 4. Sep 2009, 21:28

Ich glaube nicht, dass in der Forschung so wahnsinnig viel Geld landet.
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Re: Ärzte/ Kliniken und ihre Budgets

Beitragvon Dreamer » Fr 4. Sep 2009, 21:30

Pointy, ich stehe gerade auf dem Schlauch.

Man muss ja nicht immer starr diskutieren, sondern man kann es ja Themenangepasst " ausdiskutieren "bzw erweitern.
Diskussion, davon lebt doch ein Faden.
Ein weiterer Faden wäre ja Unsinn.


Worauf bezieht sich das?
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Re: Ärzte/ Kliniken und ihre Budgets

Beitragvon Pointy » Fr 4. Sep 2009, 21:32

Hast Du da einen Einblick das Du das so behaupten kannst?
Gibt es dazu eine Quelle?
Nun ja, wir entfernen uns immer mehr dem Thema.
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Re: Ärzte/ Kliniken und ihre Budgets

Beitragvon Pointy » Fr 4. Sep 2009, 21:33

Darauf
Dreamer hat geschrieben:
Pointy hat geschrieben:Allein an der Überweisung eines Patienten verdient die Klinik nicht.


Der Vorwurf war ja, dass die Krankenhäuser Prämien für die Überweisung von lukrativen Fällen zahlen.

Ich weiß nicht, welche Behandlungen das sind, aber es muss einige geben, an denen die KHs noch sehr gut verdienen und daher besonders um diese Patienten kämpfen.

Wenn das so ist, müssten einfach mal die Fallpauschalen angepasst werden.
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