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Wer pleite ist, darf nicht kassieren

Di 19. Mai 2009, 20:19

Und auch Kik reiht sich wunderschön in die diversen fragwürdigen Praktiken der verschiedenen Arbeitgeber (Lidl, Schlecker, Deutsche Bahn, Telekom) ein ...

Wer pleite ist, darf nicht kassieren

Der Textildiscounter Kik testet regelmäßig, ob seine Mitarbeiter privat kreditwürdig sind. Vorwürfe kontert das Unternehmen kühl.

Der Textil-Discounter Kik überprüft einem Zeitungsbericht zufolge regelmäßig die private Finanzlage seiner Mitarbeiter mithilfe eines externen Unternehmens. Wie der Rhauderfehner „General-Anzeiger“ und die „Ostfriesen-Zeitung“ vom Dienstag aus einem internen Schreiben der Kette zitierten, fragt die Kik-Personalabteilung „viermal jährlich, und zwar im März, im Juni, September und Dezember“ Daten wie die Kreditwürdigkeit der Belegschaft bei der Wirtschaftsauskunftei Creditreform ab.
[...]


http://www.focus.de/finanzen/news/texti ... 00767.html

Di 19. Mai 2009, 20:19

Re: Wer pleite ist, darf nicht kassieren

Di 19. Mai 2009, 23:38

Sicher, dass das nur die Spitze des Eisbergs ist?

Nenn(t) mir mal ein Großunternehmen, welches sich nicht derartigen Praktiken bedient.

Bisher galt als berechtigtes Interesse eines Arbeitgebers in Bezug auf z. B. einen Kassierer, ob sich dieser schon mal an der Kasse bedient hat. Andersherum bekommt normalerweise nur derjenige Auskunft von einem Kreditversicherer, der auch ein berechtigtes Interesse an der Information nachweisen kann. Ein berechtigtes Interesse ist i.d.R. ein Vertragsschluss, bei dem das anfragende Unternehmen in Vorleistung gehen muss, also ein Kauf auf Ziel oder ein Dauerschuldverhältnis wie z.B. ein Handyvertrag. Bei einem Arbeitsvertrag wird die Vergütung jedoch nachschüssig geleistet, so dass allenfalls der Arbeitnehmer ein Auskunftsinteresse hat. Der Schluss, dass ein Arbeitnehmer mit negativer Kreditauskunft gleichzeitig auch zum Diebstahl bereit ist, ist dagegen nicht zulässig.

Re: Wer pleite ist, darf nicht kassieren

Mi 20. Mai 2009, 16:00

Heute wurde im Radio durchgegeben, dass eine Verbaucherzentrale Strafanzeige gegen KIK erstattet hat.

Meiner Meinung nach müsste aber auch gegen die Auskunftei ermittelt werden, da sie die Daten auch nicht einfach so rausgeben dürfen, wenn der Anfrager kein berechtigtes Interesse nachweist. Eigentlich ist die Schuld der Auskunftei sogar höher, denn Auskünfte erfragen ist die eine Seite, sensible Daten an jeden x-Beliebigen herausgeben aber eine andere. Und in Bezug auf Datenschutz sollte derjenige, der die Daten bevorratet, auch die höhere Kompetenz aufweisen.

Re: Wer pleite ist, darf nicht kassieren

Mi 20. Mai 2009, 18:25

Auch wenn es "nur" die Bild-Zeitung ist:
Telekom spionierte Sex-Leben von Mitarbeitern aus
http://www.bild.de/BILD/politik/wirtsch ... r-aus.html

Der Audiobeitrag des Handelsblatts ist hier zu finden:
http://www.handelsblatt.com/audio/audio ... ex;2284968

Oder zum lesen:
http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... ex;2284507

Re: Wer pleite ist, darf nicht kassieren

Mi 20. Mai 2009, 19:12

Mal sehen, wie lang die Liste der Telekom-Vergehen und die Liste der anderen Unternehmen mit derartigen Praktiken noch wird ...
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