Di 1. Jul 2025, 18:44
Die korrekte Einteilung in Gefahrgutklassen ist das Herzstück eines sicheren Gefahrguttransports – unabhängig davon, ob per Straße, Schiene, Wasser oder Luft. Jede der neun Gefahrgutklassen steht für spezifische physikalische und chemische Risiken, die beim Transport berücksichtigt werden müssen.
So zählen explosive Stoffe zur Klasse 1, entzündbare Gase zur Klasse 2, brennbare Flüssigkeiten wie Benzin oder Ethanol zur Klasse 3. Weiterhin gibt es feste entzündbare Stoffe (Klasse 4), oxidierende und organische Peroxide (Klasse 5), giftige und infektiöse Stoffe (Klasse 6), radioaktive Materialien (Klasse 7), ätzende Substanzen (Klasse 8) und sonstige gefährliche Stoffe (Klasse 9), wie etwa Lithiumbatterien.
Die praktische Umsetzung dieser Vorgaben erfolgt gemäß den ADR-Vorschriften, die europaweit gelten. Dabei müssen nicht nur die Stoffe korrekt klassifiziert, sondern auch entsprechend verpackt, gekennzeichnet und dokumentiert werden. Jedes Fahrzeug benötigt geeignete Sicherheitsausrüstung, und der Fahrer muss über eine spezielle ADR-Schulung und -Bescheinigung verfügen.
Ein Beispiel für eine gut verständliche Übersicht und Anwendungshilfe findet sich auf der Seite
https://www.munz-ldb.de/logistik-lexikon/gefahrgutklassen/. Dort sind die Gefahrgutklassen sehr anschaulich beschrieben, auch mit praktischen Beispielen und Zusatzinfos zur Kennzeichnung und Verpackung.
Besonders wichtig ist, dass Unternehmen einen internen oder externen Gefahrgutbeauftragten benennen, der die Einhaltung der Vorschriften überwacht. Denn bereits kleine Fehler bei der Deklaration oder Verpackung können im Ernstfall zu erheblichen Sicherheitsrisiken führen.
Gerade in der Praxis – etwa bei der Beladung von Lkw mit brennbaren Flüssigkeiten – spielt nicht nur der Stoff selbst, sondern auch seine Verpackungsgruppe eine große Rolle. Stoffe mit hoher Gefahr (VG I) sind anders zu behandeln als solche mit mittlerer (VG II) oder niedriger (VG III) Gefährlichkeit.
Die ADR regelt zudem klar, wie Tanks, Container und Gefahrzettel auszusehen haben. Für Unternehmen ist es also unerlässlich, sich regelmäßig zu schulen und Prozesse zu standardisieren, um im Fall einer Kontrolle bestehen zu können.
Zusammengefasst: Wer mit Gefahrgut zu tun hat, sollte sich intensiv mit den Klassen und Vorschriften befassen. Es geht um Sicherheit für Fahrer, Umwelt und Dritte – und um rechtliche Absicherung für Unternehmen.