Do 11. Dez 2025, 20:39
Kann ich gut nachvollziehen, dieses flaue Gefühl hatte ich lange selbst. Bei mir war es irgendwann so weit, dass schon das Betreten des Wartezimmers Stress ausgelöst hat. Was mir am meisten geholfen hat, war nicht irgendein spezieller Trick, sondern eine Atmosphäre, in der ich mich nicht wie eine Nummer gefühlt habe. Ich war irgendwann im Cosimapark bei einem
Zahnarzt und habe gemerkt, wie sehr es beruhigt, wenn jemand offen redet, normal mit einem spricht und nicht so tut, als wäre Angst etwas Seltsames. Allein dieses Gefühl, ernst genommen zu werden, hat viel Druck rausgenommen.
Ich mache es inzwischen so, dass ich vor dem Termin ein paar Minuten draußen sitze und bewusst ruhig atme, statt hektisch reinzustürmen. Klingt banal, wirkt aber tatsächlich. Während der Behandlung lasse ich mir immer erklären, was gerade passiert, allerdings ohne medizinische Vorträge. Dieses Schritt-für-Schritt-Wissen verhindert bei mir, dass die Fantasie durchdreht. Musik höre ich auch oft, aber nicht zwingend, manchmal reicht es, mich auf den Rhythmus meiner Atmung zu konzentrieren.
Und was ich unterschätzt habe: Wenn man einmal eine positive Erfahrung gemacht hat, verschiebt sich im Kopf wirklich etwas. Man geht nicht mehr mit dem Gefühl hinein, gleich passiert etwas Schlimmes, sondern eher mit dem Gedanken, dass es beim letzten Mal auch gut ging. Das baut langsam Vertrauen auf und irgendwann verliert das Ganze den Schrecken.