Horrorfilme - Fiktiv oder doch real?




Horrorfilme - Fiktiv oder doch real?

Beitragvon Pointy » Mi 28. Jan 2009, 23:26

Hallo meine Lieben,

ich möchte ein für mich ernstes und auch nachdenkliches Thema mal ergreifen.
----> Horrorfilme
Sind sie fiktiv, real oder eine Mischung?
Damit ist natürlich nicht ein bestimmter Film gemeint sondern vielleicht auch nur vereinzelte Szenen.
Warum macht ein Film Angst?
Woher kommt teilweise die Faszination?
Ich selber schaue gerne Horrorfilme.Mittlerweile weniger als früher, irgendwie bin ich empfindlicher geworden.

Sind Personen die sich solche Filme gerne oder bevorzugt krank oder pervers?
Findet Ihr, daß manche Filme als Vorlage oder Anleitung dienen oder dienen könnten?

Besonders nachdenklich hat mich der Film " Saw " gemacht.
Da geht es ja ursprünglich um Snuff Filme.Das es solche Filme gibt, ist nicht abzustreiten.
Warum fällt der Film dann unter die Genre " Horror " wenn der Inhalt ( nicht die Produktion ) doch real ist?
Unter Horror versteht man doch eigentlich, daß es inhaltlich unreal ist.

Ich bin gespannt was Ihr so meint.

Eure Pointy
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Re: Horrorfilme - Fiktiv oder doch real?

Beitragvon Dreamer » Do 29. Jan 2009, 00:51

Ich schaue auch ab und an gerne einen Horrorfilm.

Pointy hat geschrieben:Besonders nachdenklich hat mich der Film " Saw " gemacht.
Da geht es ja ursprünglich um Snuff Filme.Das es solche Filme gibt, ist nicht abzustreiten.
Warum fällt der Film dann unter die Genre " Horror " wenn der Inhalt ( nicht die Produktion ) doch real ist?
Unter Horror versteht man doch eigentlich, daß es inhaltlich unreal ist.


Also ein Snuff-Film ist für mich die Verfilmung eines extra dafür begangenen realen Mordes, so steht es auch bei Wiki http://de.wikipedia.org/wiki/Snuff-Film
Damit ist eine eindeutige Unterscheidung zum Horrorgenre gegeben. Ein Horrorfilm mit nachgestellten Todesszenen wird also selbst dann nicht zum Snuff-Film, wenn er nach einer wahren Begebenheit spielt. Andersherum ist eine Fernsehreportage über Mord und Totschlag auch kein Snuff, weil eben das Tötungsmotiv nicht die Aufzeichnung ist, sondern andere, meist niedere Beweggründe.

Sind Personen die sich solche Filme gerne oder bevorzugt krank oder pervers?


Entsprechend der o.g. begrifflichen Trennung:

- Snuff: ja
Sich an einem gefilmten echten Todesfall zu ergötzen ist sicher fast genauso krank wie den Mord zu begehen und aufzunehmen.

- Horror: i.d.R. nein
Zumindest wegen des bloßen Ansehens eines Horrorfilms kann noch keine Krankheit / Perversion unterstellt werden. Mag sein, dass im Einzelfall eine psychische Störung zu vermehrten Horrorkonsum führt bzw. ein vermehrter Horrorkonsum zu psychischen Störungen. Aber ein gesunder Mensch vermag m.E. zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden.

Findet Ihr, daß manche Filme als Vorlage oder Anleitung dienen oder dienen könnten?


Ein Film alleine sicher nicht (siehe "ein gesunder Mensch ..."). In meinen Augen führt eine Kombination von vielen Dingen dazu, dass manch einer sich verleitet fühlt, in der Wirklichkeit Taten nach fiktionalem Vorbild zu begehen:

- persönliche Veranlagung / psychische Probleme in Kombination mit Ausweglosigkeit / Perspektivenlosigkeit
- die permanente Berieselung mit Gewaltszenen in den Medien
Durch die Medien werden bereits Kinder mit Gewalt überflutet. Man denke da besonders an die amerikanischen Spielfilme der 80er, in denen es normal war, dass der Held reihenweise Leute abballert. Ein Kind, welches noch nichts anderes kennt, nimmt das als "normal" an und stumpft ab. Bei den Ballerspielen oder Egoshootern kann es sich dann in diese Rolle selber hineinversetzen.

Ein Horrorfilm stellt den Tod expliziter dar als ein Actionfilm. Auf der anderen Seite muss man sagen, dass beim Horrorfilm die Tötung meist als böse oder schrecklich dargestellt wird, zumindest gibt es oft ein paar schreiende Frauen im Hintergrund ;-) Der typische massenmordende Actionheld tötet dagegen eher beiläufig und erhält zur Belohnung ein Schulterklopfen von irgendeinem wichtigen Mann oder bekommt die Gunst der attraktiven zweiten Hauptrolle.
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Re: Horrorfilme - Fiktiv oder doch real?

Beitragvon Pointy » Do 29. Jan 2009, 03:03

Oh Mist!......Ich muss etwas korrigieren.
Ich meine nicht " Saw ", sondern den Film " Hostel ".
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Re: Horrorfilme - Fiktiv oder doch real?

Beitragvon Pointy » Do 29. Jan 2009, 03:12

Also ein Snuff-Film ist für mich die Verfilmung eines extra dafür begangenen realen Mordes, so steht es auch bei Wiki http://de.wikipedia.org/wiki/Snuff-Film
Damit ist eine eindeutige Unterscheidung zum Horrorgenre gegeben. Ein Horrorfilm mit nachgestellten Todesszenen wird also selbst dann nicht zum Snuff-Film, wenn er nach einer wahren Begebenheit spielt. Andersherum ist eine Fernsehreportage über Mord und Totschlag auch kein Snuff, weil eben das Tötungsmotiv nicht die Aufzeichnung ist, sondern andere, meist niedere Beweggründe.

Ich glaube Du hast mich falsch verstanden.
Meine Aussage war nicht, daß der Film Hostel ( siehe Korrektur meinerseits ) ein Snuff Film ist.
Ich weiß ja nicht, ob Du den Film kennst.
Dieser Film macht die Zuschauer aber darauf aufmerksam das es sowas gibt.Hätte ich den Film nicht gesehen, wüßte ich gar nicht das sowas wirklich gibt.
:eek:
Also ich werde sicherlich nicht Urlaub in bestimmten Ländern machen.

Werden Snuff Filmliebhaber genauso geahndet, wie Leute welche auf Kinderpornographie stehen?
Snuff ist weit weniger in der Öffentlichkeit bekannt.
Warum ist das so?
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Re: Horrorfilme - Fiktiv oder doch real?

Beitragvon Pointy » Do 29. Jan 2009, 03:18

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Re: Horrorfilme - Fiktiv oder doch real?

Beitragvon Claudine » Do 29. Jan 2009, 06:41

Es gibt einen guten Thriller, der sich mit snuff Filmen auseinandersetzt: 8 Milimeter heißt er.
Und da werden viele dieser Fragen beantwortet, weil es aber lange her ist, dass ich den sah und mich mit der Problematik auseinandersetzte, kann ich mich leider nicht mehr so richtig erinnern.

Menschen, die sich mit dem Gedanken an snuff in der einen oder anderen Weise auseinandersetzen, sind nicht krank oder pervers, es liegt eine gewisse Faszination im Töten, ansonsten würde kein Mensch die Bildzeitung lesen, Menschen, die es TUN oder tun MÜSSEN, bei denen ist was schief gegangen.
Sprich, in der Fantasie kann man alles und vieles, auch wenn man sich vor sich selber ekelt, solange es eine Fantasie bleibt und die Grenze zur realen Welt nie überschreitet, solange man die Grenze kennt und dicht hält.
Ansonsten könnten Horrorfilme nicht gedreht werden oder Horrorbücher nicht geschrieben werden, weil der Schreiber oder Regisseur sich ganz genau mit dieser Thematik auseinandersetzen muss, er muss wissen, wie es abläuft, muss wissen, wie ein Mensch stirbt, er muss die Gedanken des Perverslings nachvollziehen, die Schritte selber gehen um sie authentisch darstellen zu können.
Denkt doch nur an das Schweigen der Lämmer, der Autor des Buches hat gedanklich dermaßen einen Schaden, das ist Perversität in Reinkultur, dennoch wage ich zu behaupten, dass er es geschafft hat, diese seine Gedanken in ein Buch zu schließen, wo sie gut aufgehoben sind, und ein normales Leben zu führen, versteht ihr, was ich meine?

Man kann so etwas nicht schreiben, ohne es selber zu fühlen (außer man schreibt unbeteiligt nach 08/15 Schema), die Gedanken sind im Kopf, gehen aufs Papier, stehen da und jeder wundert sich, wie SO ETWAS aus einem Menschenhirn entspringen kann. Wo er doch ganz normal aussieht.
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Re: Horrorfilme - Fiktiv oder doch real?

Beitragvon Happy » Do 29. Jan 2009, 08:47

Ich habe neulich in den Nachrichten gesehen, da war ein junger Mann, der in Internetchats Frauen die große Liebe vorgespielt hat, sich mit ihnen dann getroffen hat und sie getötet hat. Verwandte gaben an, dass er sich gerne Horrorfilme angesehen hatte - sie hielten ihn geradezu versessen davon. Es wurde vermutet, dass dieser junge Mann sich daraus Anregungen geholt hat (beispielsweise eine Jagd durch den Wald vor der Tat).

Ich denke, das ist in etwa so wie mit den sog. "Killerspielen" - sie alleine sind harmlos, aber wenn der Konsument psychisch stark gestört ist (was nicht von dem Spiel / dem Film herrührt sondern andere Ursachen hat wie sehr schlechtes Elternhaus, Missbrauch usw, ich bin kein Psychologe, da gibt es sicher viele Möglichkeiten), könnte das für real genommen und sozusagen in die Tat umgesetzt werden.

Den Film "Hostel" habe ich gesehen und fand ihn eigentlich ziemlich schwachsinnig. Ich habe nicht darüber nachgedacht, dass es "Snuff"-Filme wirklich gibt. Dafür sind Filme (wie auch Computerspiele) zu sehr Konsum ;-)

:ciao:
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Re: Horrorfilme - Fiktiv oder doch real?

Beitragvon Claudine » Do 29. Jan 2009, 13:27

Ich möchte jetzt noch einen anfügen.
Ich glaube, dass der Mensch seit Jeher von Tod und Folter fasziniert war, zum einen angeekelt, zum anderen jedoch überwog die Sensationsgier, konnte man auch nicht wegschauen, musste man hinschauen, jede Einzelheit sehen, und das Leid der Menschen mitkriegen.
Wovon ich spreche?
Von Hexenverbrennungen, die allesamt öffentlich waren, sogar Kinder sahen zu, von öffentlichen Hinrichtungen, öffentlichen Folterungen, in Amerika gibt es bis heute Zuschauer und wenn man Green Mile gesehen hat, weiß man, dass die ach so biedere amerikanischen Bürger zur Hinrichtung am elektrischen Stuhl gingen, weil es ein Sonntagsvergnügen war.
Nachdem die Todesstrafe in den meisten Ländern abgeschafft wurde, sucht sich diese Lust am Töten, oder am Zusehen dabei, diese Sensationsgier, diese Faszination andere Wege, und man hat die Show in Horrorfilmen, die man früher live hatte.
Heute kann man sich sagen, ha, ist doch nur Film, aber schon beim Thema snuff ist die Grenze sehr schnell überschritten.

Was sagt ihr zu dieser Theorie?
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Re: Horrorfilme - Fiktiv oder doch real?

Beitragvon Happy » Do 29. Jan 2009, 13:47

Hm, schwer zu sagen. Ich kann bei Horrorfilmen selten hinsehen, wenn ich weiß, dass da nun jemand "sterben" wird. Sensationsgier geht an mir wohl vorbei. Ich lese auch keine Bild-Zeitung, sondern die Rheinische Post ;-) Es gibt bestimmt Menschen, die sich an sowas ergötzen können. Ich finde das eher traurig.
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Re: Horrorfilme - Fiktiv oder doch real?

Beitragvon Arthur » Do 29. Jan 2009, 13:52

Interessanter Ansatz.
Das habe ich bisher so noch nicht gesehen, finde ich in der Argumentation an sich aber recht stimmig. Und das Happy nicht dazu gehört widerspricht der Theorie ja auch nicht - es sind ja auch bestimmt nicht ALLE Menschen zu einer Hinrichtung gegangen.

Auch in Anbetracht der anderen Diskussion zum Amoklauf auch ein interessanter Ansatzpunkt. Ist die Welt tatsächlich schlimmer geworden durch die ganzen Gewaltspiele und Horrorfilme? Welchen Einfluss hatten die römischen Arenen auf die Menschen?
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Re: Horrorfilme - Fiktiv oder doch real?

Beitragvon Happy » Do 29. Jan 2009, 14:01

Ich frage mich allerdings auch, warum gerade jetzt soviel Schlimmes passiert. Der Fall Erfurt war ja wegen Perspektivlosigkeit (Ohne Abitur hatte er nicht einmal die mittlere Reife oder so) - aber deswegen Menschen umbringen? Mir will das einfach nicht in den Kopf. Wir werden wohl nie erfahren, was in den Köpfen solcher Menschen vorgeht, da sie meistens dabei auch draufgehen. Ich hoffe, der Mörder vom Kinderhort spricht irgendwann darüber, was ihn dazu getrieben hat.

Wenn Horrorfilme oder brutale Computerspiele etwas damit zu tun haben, dann nur, weil diese Menschen Realität und Fiktion nicht unterscheiden können, aus welchem Grund auch immer. Oder sie finden das "toll" und wollen es nachspielen, was ich persönlich noch schlimmer finde.
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Re: Horrorfilme - Fiktiv oder doch real?

Beitragvon Arthur » Do 29. Jan 2009, 14:11

Dazu hatte ich schon im anderen Faden geschrieben, dass ich eben nicht der Meinung bin, dass gerade jetzt so viel passiert. Das hat es doch schon immer gegeben - es wurde gemordet und abgeschlachtet. Nur wurde das nie so breit getreten in der Öffentlichkeit, weil es die Medien in der heutigen Form nicht gab.

Was ist denn mit den Menschenexperimenten der Nazis? Ist das komplett anders einzuordnen, nur weil sie staatlich organisiert waren? An Perversität stehen sie den aktuellen Fällen jedenfalls um nichts nach - im Gegenteil...
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Re: Horrorfilme - Fiktiv oder doch real?

Beitragvon Claudine » Do 29. Jan 2009, 14:36

Die Römer sind ein prima Beispiel, denkt doch mal an Nero, der die Christen als Fackeln aufstellen ließ. Und der hat bestimmt keine Computerspiele gespielt.

Und die gingen alle zu Hinrichtungen und "werfen wir die Christen den Löwen vor". 'Wenn es zu übel wurde, hat die zarte Dame eben weggeschaut, genau so, wie wir das mit Horrorfilmen machen, wir schauen in den entscheidenden Szenen weg, aber unsere Fantasie sagt uns genau, was passiert.
Wenn, dann dürften wir uns so etwas überhaupt nicht anschauen.
Wer einen Horrorfilm ansieht, akzeptiert gleichzeitig, dass dort Gewalt passiert und Grausamkeit, sonst würde er ja in einen Schmusefilm gehen...
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Re: Horrorfilme - Fiktiv oder doch real?

Beitragvon Bruno » Do 29. Jan 2009, 16:30

Also eine Sache ist sicher: Der hier
http://www.linkmesh.com/imagenes/temas/ ... lugosi.jpg
bringt die Frauen nicht nur zum Fürchten. Er erfüllt gleichzeitig ihre erotischen Träume!
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Re: Horrorfilme - Fiktiv oder doch real?

Beitragvon Dreamer » Fr 30. Jan 2009, 00:34

Pointy hat geschrieben:Ich glaube Du hast mich falsch verstanden.
Meine Aussage war nicht, daß der Film Hostel ( siehe Korrektur meinerseits ) ein Snuff Film ist.


Hmm, im Gegensatz zu Saw habe ich Hostel nicht gesehen. Aber laut der Wiki-Beschreibung kann ich keine Snuff-Elemente erkennen. Es handelt sich doch eher um eine extreme Form des Sadismus, oder?

Also ich werde sicherlich nicht Urlaub in bestimmten Ländern machen.


Das kann ich nicht nachvollziehen. Erklärst Du uns, warum? Der Film beschreibt eine fiktive Handlung und beruht nicht auf wahren Begebenheiten. Die Handlungen hätten auch woanders stattfinden können. Was können die im Film erwähnten Länder denn dafür?

Werden Snuff Filmliebhaber genauso geahndet, wie Leute welche auf Kinderpornographie stehen?


Soweit ich weiß, sind nur die Folterungen an sich sowie die Verbreitung dieses Filmmaterials strafrechtlich relevant, nicht jedoch der bloße Besitz. Bei Kinderpornographie ist jedoch schon der Besitz strafbar.

Jedoch ist es strafbar, wenn man von einer solchen Straftat (Folterung und geplanter Mord etc.), sie aber nicht anzeigt, solange sie noch zu verhindern ist: http://bundesrecht.juris.de/stgb/__138.html
Darunter könnte auch ein Snuff-Film fallen, wenn man davon ausgehen muss, dass die Taten noch nicht beendet sind, dem Opfer also noch geholfen werden kann.

Selbstverständlich ist auch die Beauftragung eines solchen Films strafbar.

Snuff ist weit weniger in der Öffentlichkeit bekannt.
Warum ist das so?


Kinder haben das größere Schutzbedürfnis. Ich nehme auch an, dass Pädophilie weiter verbreitet ist. Mag aber auch daran liegen, dass man über Snuff wirklich wenig liest. Ich hatte davon erst gelesen, als Du damals Deinen Faden mit dem Nekrophilen eröffnet hast und ich wissen wollte, was das nun wieder ist.
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Re: Horrorfilme - Fiktiv oder doch real?

Beitragvon Pointy » Fr 30. Jan 2009, 01:58

Es handelt sich doch eher um eine extreme Form des Sadismus, oder?

Eben, es werden Leute entführt damit andere diese nach entsprechender Bezahlung nach Ihren eigenen Phantasien quälen, foltern und töten können.
Dies gefilmt, ergibt ein Snuff Film.
Das kann ich nicht nachvollziehen. Erklärst Du uns, warum? Der Film beschreibt eine fiktive Handlung und beruht nicht auf wahren Begebenheiten. Die Handlungen hätten auch woanders stattfinden können. Was können die im Film erwähnten Länder denn dafür?

Ich kann es nicht erklären.Ich würde mich in bestimmten Ländern halt nicht wohl fühlen.Ich würde nie nach Thailand oder so fliegen.
Die essen Sachen, welche ich niemals essen würde.Und ich meine jetzt nicht irgendwelche Früchte etc.
Ich war mal vor ein paar Jahren auf Djerba ( Tunesien)...Solang mich niemand angequatscht hat, war alles ok.Aber in eine abgelegene Gegend würde ich niemals fahren.
Ich fühle mich hier halt sicherer.Ich weiß nicht woher das kommt.Gibt ja genug andere die ihren Urlaub dort verbringen.
Und ehrlich gesagt war der Film Hostel nicht gerade förderlich für das Land.
Mag aber auch daran liegen, dass man über Snuff wirklich wenig liest. Ich hatte davon erst gelesen, als Du damals Deinen Faden mit dem Nekrophilen eröffnet hast und ich wissen wollte, was das nun wieder ist.

Eben, und ohne den Film Hostel würde ich das auch nicht kennen.
Ausserdem gibt es ja eindeutig solche Filmchen und irgendwer muss sie ja filmen.Und irgendwer ist Täter und Opfer.
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Re: Horrorfilme - Fiktiv oder doch real?

Beitragvon Pointy » Fr 30. Jan 2009, 02:06

Ich möcht nochwas zu den Konsum von Horrorfilmen schreiben.
Meine Mutter schaut diese auch gerne, einer meiner Tanten auch.
Als kleines Kind habe ich diese unfreiwillig gesehen, da meine Tante sich diese Videos in meinem Beisein. ohne das meine Mutter das weiß angeschaut.
Manche Filme habe ich bis heute nicht vergessen.
Z.B.
http://de.wikipedia.org/wiki/Basket_Case_%E2%80%93_Der_unheimliche_Zwilling
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Re: Horrorfilme - Fiktiv oder doch real?

Beitragvon Vourdalak » Fr 30. Jan 2009, 11:03

:ciao:
Hallo,
ich hab lange überlegt ob ich auch was dazu schreibe.
Ich machs nun einfach mal.
Ich mag auch Horrorfilme -allerdings empfinde ich die meisten nicht als Horror.
Also jetzt nicht in dem Sinne, dass ich schon so abgebrüht bin, dass für mich immer neue Foltermethoden erfunden werden müssten :grins: - mir gehts um folgendes :
Manche "Möchtegern-Horrorfilme" sind mir einfach nur dümmlich. Man will eine breite Zielgruppe ansprechen, das wären "Scream" oder " Ich weiß was du....." . Das langweilt mich, man weiß schon wie es ausgeht.

2. Punkt in "Horrorfilmen" : es gibt kaum welche, wo nicht halbnackte Frauen erschreckt werden. Obs paßt oder nicht. Kann man nicht ne Frau erschrecken, die gerade verschwitzt mit Tüten verpackt von einem langen Arbeitstag nach Hause kommt und im Wintermantel bekleidet ist ? Nein, sie muss aus der Dusche kommen, sich gerade anziehen o.ä.
Hat für mich was Frauenfeindliches. Warum erschreckt man nicht nem Typen, der in Unterhosen vor dem Schrank steht und überlegt was er anzieht ?

Deshalb gucke ich nur sehr sehr wenig Horrorfilme- gerade weil ich das "Gruselgefühl" so mag, bringen mir die herkömmlichen Horrorfilme nichts. Ich hoffe ich kann das rüberbringen was ich meine :???:
Ich mag psychologische Horrorfilme, da fand ich SAW1 echt klasse, 2 war wieder so " naja" die weiteren habe ich mir erst nicht angeguckt ( auch um dann nicht vielleicht doch von der Reihe enttäuscht zu sein, wenn dann doch die nackten Mädels irgendwo auftauchen).

Ich habe auch nichts gegen Blut und Meuchelszenen. Aber am liebsten ist es mir, wenn man sowas eigentlich gar nicht sieht, sondern der Film eigentlich "harmlos" ist, sich alles in der Vorstellung des Zuschaues abspielt, sozusagen mit dessen Phantasie spielt und somit auch irgendwie das Innere des Zuschauers zu Tage befördert.

Tja und deshalb machen mir manche SpiegelTV-Reportagen mehr Horror als Horrorfilme.
Warum ?
Wenn sie mit meinen Ängsten, meinen Vorstellungen oder Phantasien spielen.
Kann da ein sehr gutes Beispiel nennen : kurz nach der Wende waren meine Eltern und ich in Thüringen mal wandern. Irgendwann kamen wir an einem haus am Waldrand vorbei und das Grundstück war verwahrlost, es stank vom Haus her, es war - obwohl es solche Bauten damals noch oft gab im Osten :happy: - irgendwie gespenstisch, man hatte ein ganz ungutes Gefühl.
Ich sagte noch so aus Spaß : da liegt bestimmt auch eine Leiche drin.

Monate später ging ein Mordfall durch die Presse : und da wurde wirklich in dem Haus jemand umgebracht und die Leiche war skelettiert oder mumifiziert ( weiß nicht mehr genau).
Als ich das sah, das Haus im Fernsehen ( ich glaube bei Kripo live ? ) da kamen die Ängste, das ungute Gefühl wieder hoch.
Was wäre wir hätten mal nen Blick in das Haus gewagt ( wir Kinder sind damals öfters mal in alte Fabrikgebäude reingestiegen) und die Leiche gefunden ?
Jahre später fanden mein Mann und ich einen blauen Müllsack im Wald, da guckte etwas raus, was wie ein mumifizierter Kopf aussah ...was danach folgte : heute lachen wir drüber, damals nicht, da waren die Ängste wieder da.

Oder ich interessiere mich auch für den Mordfall Hinterkaifeck ( vielleicht hat jemand schon mal was davon gehört ) ? Wenn ich was Neues lese, dann bekomme ich immer Gänsehaut -weil es so real ist/war. Eine wahre Geschichte, etwas von "Leuten von nebenan".Wenn man umzieht die Frage : "ist der letzte Mieter der Wohnung hier gestorben"...
Tja, vielleicht kommt es rüber, was ich sagen will : bei all dem steht kein Regiesseur dahinter, der stoppt, das ist etwas, was in meinem Umfeld passierte, was, wenn ich am falschen Platz zur falschen zeit gewesen wäre eventuell auch mir hätte passieren können bzw hätte ich Zeuge sein können ? Das holt meine Ängste hervor, ich muss mich dann mit mir selbst auseinandersetzen.

Deshalb sind Horrorfilme für mich fiktiv - vor allem je mehr gemetzelt wird und einfach nur ermütend.
Je psychologischer, desto realer wird es. Und wahre Mordfälle als Dokufilm dass ist für mich das "schlimmste" - weil es real ist.
Da meine ich keine Snuffvideos, sondern die Reportagen über die Fälle oder Mörder ( ich finde es manchmal erschreckend wenn Mörder interviewt werden, wie z.b. mal der Kannibale von Rotenburg, wie viel von dem, was der von sich gibt wir "Normalos" oftmals auch denken, was hatte ich da nicht schon für Diskussionen in der Familie, weil so jemand - wenn es nicht um das Thema Mord geht - so "normal" wirkt.)

PS : was ich auch als Horror empfand, hab ich mit 12 Jahren oder so gesehen : "Freaks" ein Film aus den 20igern oder 30igern. Das war kein Horror, da waren einfach Menschen, die anders aussahen, aber die Art wie das in Szene gesetzt wurde, das war gruslig ( und das Wissen darum, dass siamesische Zwillinge, Behinderte damals als "Kreaturen" bezeichnet wurde).http://de.wikipedia.org/wiki/Freaks
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Re: Horrorfilme - Fiktiv oder doch real?

Beitragvon Hoppelfehler » Fr 30. Jan 2009, 12:58

Horrorfilme?
Naja, ich gestehe, ich bin ein Fan von solchen Filmen. Und wenn sie einen Schuss Humor haben oder schlichtweg unfreiwillig komisch sind, um so besser. :top: Mein Liebling: Shawn of the Dead! :kotau:
Alle Filme haben irgendwo ihren "Ursprung" und der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Zombies und sonstige Untote, Dracula, wandelde Körperteile , Amokläufer, Parasiten... Mit Realität haben solche Filme selten was zu tun - es sei denn, es handelt sich um Filme, die Elemente des realen Horrors mit Fiktion verbinden (meist Ureinwohner im Regenwald, die sich als perverse Menschenfresser entpuppen) oder eine Art Biografie wie "Gacy". Dann muss man noch zwischen Kopfkino und Filmen, die mit meist schlechten Schock-Effekten arbeiten, unterscheiden. Ob man sich einen Splatterfilm anschaut, bei dem das Blut schon aus dem DVD-Player rinnt oder man sich die grauenhaften Morde eines Ted Bundy vorstellen KANN/MUSS/SOLL ist schon ein heiden Unterschied. Qualitativ gute Horrorfilme sind nicht immer die teuersten, Low Budget-Streifen müssen im diesem Genre nicht unbedingt mies sein, der erste Teil von "Saw I" war klasse und kostete nicht viel in der Produktion. "Hostel" war zwar teurer, fand ich nicht so dolle, er war zu duster...
Ich ergötze mich nicht am "Elend" von anderen (okay, ich habe langgelegen, als mein Paps sein Frühstück invers gegessen hat - :happy: ), es ist vielmehr interessant zu sehen, wie Menschen in bestimmten Situationen reagieren - auch wenn es nur das Drehbuch vorschreibt.

Ich muss dazu sagen, dass ich meine erste echte Leiche mit 6 Jahren gesehen habe, ich mit 15/16 in der Sektionsabteilung der Pathologie ein und aus ging - und mich nur die Realität schockt. Und DIE kann kein Film der Welt darstellen.

Meine Söhne (damals 5 + 6,5) wollten UNBEDINGT "Blut für Dracula" gucken - das war auch mein erster Horrorfilm. :grins: Okay, ich tat ihnen den Gefallen - aber sie mussten bis zum Schluss gucken. Weil am Ende Dracula mal wieder das Zeitliche segnet, fand ich das besser. Sie schliefen süß und seelig nach dem Film ein. Nach 1 Stunde hörte ich ein Rumoren aus dem Kinderzimmer. "Mama, wir haben Dracula gesehen! Der stand am Fenster!" heulte der Kleine, "Ja, wirklich, ich will KNOBLAUCH!" hörte ich unter der Bettdecke des Großen. Ich holte also jedem eine ZWEIBEL in Ermangelung von Knoblauch und erklärte die Zwiebel zur "Absolut tödlichen Geheimwaffe gegen imaginäre Vampire. Mit der Zwiebel in der Hand und umter dem Kopfkissen schliefen sie letztendlich ein.
Kaum hörte ich sie ratzen, holte ich den Staubsauger und killte den Staubsaugerbeutel, kippte den Inhalt vor das Doppelstockbett. :grins: Mein Mann erklärte mich für komplett gaga.
Am nächsten Morgen:

"MAMA!!! Komm schneeeeeeehelllllllll! Die Zwiebel hat gewiiiiiiiiiiihiiiiirkt!" Ich hätte mich am liebsten schlappgelacht. Also bin ich mit toternstem Gesicht ins Zimmer, begutachtete den Haufen Staub vor dem Bett und sagte: "Fein, dann gibt es mit dem da wohl keine Probleme mehr..." Der Kleine war ganz verzückt und wollte den Staubhaufen zur Vorsicht noch mit einer Schippe erschlagen. Auf einmal sagte der Große: "Lass das! Der hat schon einige unserer Lego-Steine gefressen!" und zeigte auf eine kleine Lego-Antenne, die rausguckte aus dem Haufen... :weia: :happy: :happy: :happy:
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Re: Horrorfilme - Fiktiv oder doch real?

Beitragvon Vourdalak » Fr 30. Jan 2009, 13:03

MAMA!!! Komm schneeeeeeehelllllllll! Die Zwiebel hat gewiiiiiiiiiiihiiiiirkt!"

:rofl: :rofl: :rofl: :rofl: :rofl:

Mein 1. Horrorfilm war "Friedhof der Kuscheltiere" und mit 12/13 guckte ich öfters " die reitenden Leichen!", ach war das ein Spaß, ich stellte immer blöde Fragen, warum die Pferde denn bitteschön noch fettgewebe haben, wenn sie doch schon 600 Jahre unter der Erde liegen und nur zu bestimmten zeiten aus den Gräbern steigen :weia: ? Mein Vater meinte damals, dass die Leichen echte lebendige Pferde klauen würden. Und dann diskutierten wir munter über den Film :rofl:
Das war damals freitags auf RTL die "wilde Hilde".
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