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Austauschfaden für Pflegepersonal

BeitragVerfasst: Mi 10. Dez 2008, 17:28
von mue1837
Das altbewährte Rezept in neuem Zuhause. ;-)

Dieser Faden dient hauptsächlich dem Austausch von Problemen innerhalb der Personengruppe,
welche in pflegenden Berufen tätig ist.

Er soll nicht für Anschuldigungen oder sonstige Hetzereien herhalten.

Fragen rund um das Thema Pflege werden natürlich gerne beantwortet.

Ich wünsche uns viel Spaß.
:pc:

Verfasst: Mi 10. Dez 2008, 17:28
von Anzeige

Re: Austauschfaden für Pflegepersonal

BeitragVerfasst: Mi 10. Dez 2008, 21:25
von Choclate
Arbeite zwar nicht in dem Bereich, aber ich hab mal ein paar Fragen. Muß dazu etwas ausholen.Meine Oma geht demnächst (gottseidank) ins Heim. Sie wohnt im Moment in einem Haus 3 Stock ohne Fahrstuhl. Seit einem Oberschenkelhalsbruch vor 2 Jahren (genau an Weihnachten) kommt sie nur noch mit Stock und Rollator vorwärts. Mittlerweile hat sie eingesehen, daß es so nicht mehr geht und sich für das Heim entschieden. Ihr Sohn hat am Anfang Probleme gemacht, weil er dann alles zahlen muß, wenn sie kein Geld mehr hat (das Verhältnis ist SEHR gut, außerdem ist sie fast 90). Seit dem Beinbruch hat meine Oma sehr arge Schmerzen, weigert sich aber Medikamente zu nehmen. Die Folge ist, daß sie nicht mehr richtig schläft. Unter anderem ist sie auch (meiner Meinung nach aus Erzählungen) komplett inkontinent und müßte Windeln tragen. Sie verwendet im Moment nur Einlagen. Die Folge ist, daß sie jede Nacht stündlich auf die Toilette geht, weil alles naß ist. Allein dieser Vorgang dauert bei ihr dann auch ca. eine halbe Stunde. Sie schläft seit dem keine 4 Stunden am Stück in der Nacht. Dadurch ist sie arg schwach und anfällig geworden. Welche Möglichkeiten der Therapie gibt es für so was außer Tabletten?
Sorry, wenn das so lang geworden ist, aber ich mach mir meine Gedanken deswegen. Wir können halt leider auch nicht immer einfach so vorbei fahren, da sie im Ruhrpott wohnt.

happy1

Re: Austauschfaden für Pflegepersonal

BeitragVerfasst: Do 11. Dez 2008, 08:56
von mue1837
Hallo Choclate,

erstmal schön das es deiner Oma, nach diesem Bruch den Umständen entsprechend, gut geht
und sie selber diese Entscheidung getroffen hat.

Zu der Sache mit der vermuteten Inkontinenz würde ich deiner Oma zumindest in der Nacht zu einem geschlossenem Systhem (Windel) raten, da Sie wie du ja bereits erwähnt hast Nachts nicht mehr den nötigen Schlaf und damit die Erholung hat.
Hier wird das Pflegepersonal auch dementsprechend sensibel mit deiner Oma umgehen, so das sie sich nicht dafür schämen muss.
Natürlich sollten trotz der Versorgung mit einem geschlossenem Systhem
auch weiderhin Toilettengänge mit ihr durchgeführt werden.

Zu deiner Frage, wenn ich sie richtig verstanden habe, welche weiteren Möglichkeiten es der Schmerztherapie gibt,
kann ich dir sagen, dass ggf. eine medikamentöse Therapie mit Tropfen oder Pflastern möglich wäre,
in wie weit sich deine Oma darauf einlässt weiß ich allerdings nicht.
Die Möglichkeit die Schmerzen allein mit manueller Therapie (Massagen/Physiotherapie/Ergotherapie) zu beseitigen,
sehe ich eher gering, bis gar nicht gegeben.
Allerdings ist es wichtig das deine Oma auch im Heim weiterhin die Möglichkeit erhält,
ihre "Restbeweglichkeit" so lange wie möglich auszuschöpfen (laufen mit Rollator/Gehhilfe).

Zu der Sorge des Sohnes sei erstmal soviel gesagt, das er zumindest einen Selbstbehalt in einer bestimmten Höhe hat.


Ich hoffe ich konnte dir deine Fragen beantworten.

Re: Austauschfaden für Pflegepersonal

BeitragVerfasst: Do 11. Dez 2008, 19:12
von Choclate
Hallo!
Danke für deine Antwort.
Das Thema Windel ist für sie die größte Sorge. Darüber spricht sie jedes mal, wenn ich mit ihr telefoniere. Damit kann sie sich überhaupt nicht abfinden. Es war schon ziemlich schlimm für sie, als sie im KH lag wegen ihrem Beinbruch, da die Krankenschwestern ihr dort auch Windeln angezogen haben (wobei sie es da irgendwie akzeptiert hat, bei dem Streß den die hatten). Vielleicht kann ich schon mal versuchen ihr das Thema irgendwie beizubringen. Sie rechnet zwar schon damit, aber irgendwie lehnt sie es verständlicherweise auch ab.
Bekommt sie dann evtl. auch leichte Schlafmittel, damit sie besser schläft nachts? Sie döst ja nachts und tagsüber nur noch, richtig schlafen tut sie schon lange nicht mehr. Aber zum Arzt geht sie deswegen natürlich nicht (könnte der Einstellung nach die Mama von meinem Papa sein ;-) ).
Ich hoffe, daß sie sich darauf einläßt Schmerztropfen zu nehmen. Im letzten Telefonat hat sie auch noch von einer Neuralgie (bin mir nicht ganz sicher) im gesunden Bein gesprochen. Da schmiert sie nur Voltaren oder ähnliches drauf. Aber das hilft nicht sehr viel.
Zum Thema Heim, da hat ihr mein Vater den Anstoß gegeben und sie hat sich mit dem Gedanken zum Glück angefreundet.


happy1

Re: Austauschfaden für Pflegepersonal

BeitragVerfasst: Do 11. Dez 2008, 20:32
von mue1837
Choclate hat geschrieben:Das Thema Windel ist für sie die größte Sorge. Darüber spricht sie jedes mal, wenn ich mit ihr telefoniere. Damit kann sie sich überhaupt nicht abfinden. Es war schon ziemlich schlimm für sie, als sie im KH lag wegen ihrem Beinbruch, da die Krankenschwestern ihr dort auch Windeln angezogen haben (wobei sie es da irgendwie akzeptiert hat, bei dem Streß den die hatten). Vielleicht kann ich schon mal versuchen ihr das Thema irgendwie beizubringen. Sie rechnet zwar schon damit, aber irgendwie lehnt sie es verständlicherweise auch ab.


Sicherlich ein schwieriges Thema.
Allerdings wird sie nach deinen Schilderungen in der Nacht nicht um ein geschlossenes Systhem herumkommen.
Tagsüber könnte ein offenes Systhem (Einlage) ausreichen.
Es ist auch verständlich das sich deine Oma mit ihren 90 Jahren schämt eine "Windel" tragen zu müssen,
vlt hilft es ihr zu wissen, das sie nicht die Einzige ist, welche ein solches Problem hat.
Desweiteren wäre ein Argument das sie dann nachts nicht Angst haben muss, dass das Bett nass ist.

Choclate hat geschrieben:Bekommt sie dann evtl. auch leichte Schlafmittel, damit sie besser schläft nachts? Sie döst ja nachts und tagsüber nur noch, richtig schlafen tut sie schon lange nicht mehr. Aber zum Arzt geht sie deswegen natürlich nicht.


Es besteht die Möglichkeit auch da medikamendös zu Behandeln, allerdings wäre es besser dies erstmal mit den geschlossenen Systhemen zu versuchen, vlt. regeneriert (erholt) sich die Nachtphase dadurch wieder.
Denn das Problem ist, dass deine Oma noch selbstständig zur Toilette gehen kann,
mit einem entsprechenden Schlafmittel könnte es zu Stürzen kommen.

Choclate hat geschrieben:Ich hoffe, daß sie sich darauf einläßt Schmerztropfen zu nehmen. Im letzten Telefonat hat sie auch noch von einer Neuralgie (bin mir nicht ganz sicher) im gesunden Bein gesprochen. Da schmiert sie nur Voltaren oder ähnliches drauf. Aber das hilft nicht sehr viel.


Tropfen dürften mit die "einfachste" Lösung sein, denn die angesprochenen Pflaster sind fast alle Morphinderivate (sprich in ihnen ist ein morphiumähnlicher Wirstoff enthalten), welche dementsprechende Nebenwirkungen mit sich bringen können.


Welche Medikamende für deien Oma am geeignetsten sind und welche nicht,
muss aber wie im Krankenhaus und zu Hause auch, ein Arzt entscheiden.
Vlt. bringst du deine Oma mal dazu (mit dir) zu einem Arzt oder einer Apotheke ihres Vertrauens zu gehen.
Dort kann sie sich auch ausführlich, wegen der Kontinenzhilfen (Windeln/Einlagen) beraten lassen.

LG

Re: Austauschfaden für Pflegepersonal

BeitragVerfasst: So 14. Dez 2008, 20:21
von Choclate
Ist das richtig, daß in den Heimen der Hausarzt zu den Menschen kommt oder gibt es im Heim direkt eine ärztliche Betreuung? Hab gestern mit meinem Papa diskutiert ob wir ihre Probleme dann denen vom Heim schildern sollen. Von sich aus saht sie nix, weil alles so teuer ist und sie ja das selber zahlen müßte. Wobei das ein Punkt ist, den sie nicht mehr begreift. Mein Papa hat meine Oma aus der privaten KV geholt (Eigenanteil 3000€) und seitdem muß sie nix mehr selber zahlen. So mit ihr zum Arzt gehen und alles schildern, da sperrt sie sich im Moment noch ganz arg. Ich hoffe, daß sie noch ihre MEinung ändert, wenn der Umzug ansteht.

happy1

Re: Austauschfaden für Pflegepersonal

BeitragVerfasst: So 14. Dez 2008, 20:29
von mue1837
Die sogenanten "Heimärzte" gibt es nicht mehr.
Jeder Bewohner kann sich seinen Arzt frei wählen und dieser kommt dann in die Pflegeeinrichtung.
Und solange deine Oma nicht mehr in der PKV ist muss sie außer den gesetzlichen Zuzahlungen nichts zuzahlen,
es sei den im Betreuungs-/Pflegevertrag sind andere Dinge geregelt.

Re: Austauschfaden für Pflegepersonal

BeitragVerfasst: Mo 15. Dez 2008, 20:31
von luppi die einzige
danke für die einladung :blumen: muss erstmal reinlesen :lesen: ;-)

Re: Austauschfaden für Pflegepersonal

BeitragVerfasst: Mi 17. Dez 2008, 18:18
von missmarple9
hi choclate :ciao: da muss ich mue recht geben: jeder hat doch das recht auf eine freie arztwahl, fall er nicht unter betreuung steht. auch ein alter mensch. klar kann sich deine oma ihren hausarzt auch in ein heim bestellen, vllt. oder womöglich hat er da ja auch schon patienten. grüssle :ciao: :ciao:

Re: Austauschfaden für Pflegepersonal

BeitragVerfasst: Mi 31. Dez 2008, 16:24
von Choclate
Meine Oma hat jetzt schon ein Zimmer. Der Umzug findet in der Woche ab 12. Januar statt. Das geht ihr jetzt wieder zuu schnell, aber das wird jetzt durchgezogen. Das wichtigste für sie ist, daß wir (Enkel) möglichst viel von ihren Sachen übernehmen.

happy1

Re: Austauschfaden für Pflegepersonal

BeitragVerfasst: Do 15. Jan 2009, 11:49
von mue1837
Ein Weg in die "richtige Richtung"?
Was haltet ihr von dem Ampelsystem?
http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... index.html

Re: Austauschfaden für Pflegepersonal

BeitragVerfasst: Mo 20. Jul 2009, 07:49
von Claire
Hallo alle zusammen!

Dieser Faden ist zwar schon etwas älter, aber vieleicht verirrt sich doch der ein oder andere Kollege hier hinein wenn man ihn mal wiederbelebt. Den Faden, nicht den Kollegen ;-) ...

Zu mir: Ich bin seit 2006 Gesundheits-, und Krankenpflegerin. Ich habe an der Uniklinik Aachen gelernt, arbeite aber jetzt im Hospiz/Langzeitpflege. Mein "Herz" gehört eigentlich der Psychiatrie, doch das hat es bis jetzt nicht sollen sein. Nun, vieleicht werde ich aber irgendwann nochmal dorthin wechseln, mal sehen.

Ich würde mich wirklich freuen hier Kollegen zu treffen und interessante Gespräche führen zu können. Bis dahin, lieber Gruss,

Claire

Re: Austauschfaden für Pflegepersonal

BeitragVerfasst: Mo 20. Jul 2009, 12:45
von mue1837
werden wir sicher haben, die interessanten diskusionen :ja: :ciao:

Re: Austauschfaden für Pflegepersonal

BeitragVerfasst: Mo 20. Jul 2009, 22:04
von missmarple9
na denne, muesli :rofl: :rofl: :rofl: :rofl:
ok ich sag´s nicht mehr
:kotau: :kotau: :kotau: :kotau: :kotau: :kotau: :kotau: :kotau:
äähhhmm. ja... :grins:

Re: Austauschfaden für Pflegepersonal

BeitragVerfasst: Mo 20. Jul 2009, 22:05
von mue1837
missi :motz1: alte, ähm junge plappertasche :happy:

Re: Austauschfaden für Pflegepersonal

BeitragVerfasst: Mo 20. Jul 2009, 22:14
von missmarple9
:rofl: :rofl: :zunge:

Re: Austauschfaden für Pflegepersonal

BeitragVerfasst: Mo 20. Jul 2009, 22:15
von mue1837
:hammer: :happy:

Re: Austauschfaden für Pflegepersonal

BeitragVerfasst: Mo 20. Jul 2009, 22:16
von missmarple9
:peitsch: pottytrain5 :rofl: :ciao:

Re: Austauschfaden für Pflegepersonal

BeitragVerfasst: Mo 20. Jul 2009, 22:17
von mue1837
missmarple9 hat geschrieben: pottytrain5

lactulose, dulcolax u.ä. soll helfen :zunge: :effe:

Re: Austauschfaden für Pflegepersonal

BeitragVerfasst: Di 21. Jul 2009, 07:16
von Claire
Ihr habt ja interessante Themen ... inspiriert von den netten PN`s eines anderen Forums :rofl: ? Oder habt ihr die mit den Verdauungsproblemen noch nie bekommen :grins: ?