Früher waren bei uns Wirtshausraufereien an der Tagesordnung, kein Volksfest (so heißt das bei uns) ohne zünftige Schlägerei, da gab es Verletzte, zerbrochene Maßkrüge, und die Geschichten, die sich besonders um ein gewisses Wirtshaus (ein berüchtigter Club) ranken, werden heute noch erzählt.
Meine Mutter erzählte auch immer gern die Geschichte, in der sie einen besoffenen Ami die Treppe hinunterschubste in dem sie ihm ihre Handtasche um die Ohren schlug. Ein Faschingsball ohne Schlägerei am Ende war eine langweilige Sache. Die Polizei kam selten, und wenn, dann mischten die fröhlich mit.
Das ist lange her, das war sogar noch vor meiner Zeit, ich selber habe das zu meiner großen Enttäuschung

nicht mehr erlebt, bei uns geht es inzwischen auch zivilisiert zu.
Das erlebte ich dann dafür in meiner Anfangszeit als Fan des TSV 1860 München in den 70er Jahren, wo ich auch oft um meine Gesundheit rannte, wenn die Fangruppen aufeinander losgingen. Auch das wurde unterbunden mit Polizeipräsenz und so wie das damals lief, war das gut so.
Heutzutage rauft man nicht mehr, kann man gar nicht mehr, weil so viel Polizei da ist. Ich denke auch, dass es heute gefährlicher ist als früher, wo man mit Fäusten aufeinander eindrosch und wahrscheinlich immer noch irgendwie darauf achtete, den anderen nicht ernsthaft zu verletzen. Heute werden Messer gezückt und andere Sachen und da gehen Banden ganz anders aufeinander los.
Erlebt habe ich das allerdings noch nicht, bei uns scheint nach wie vor heile Welt zu sein.
Ich möchte damit nur sagen, Raufereien gab es auch früher, sogar welche mit Folgen (also bei uns), die Gewaltbereitschaft ist da, genauso wie sie es früher war.
Heute vielleicht mit anderen Dimensionen, es stehen ja ganz andere Waffen zur Verfügung.
Aber wenn ihr euch in den 70er Jahren als Fan der gegnerischen Mannschaft in den Fanblock der 60er gestellt hättet, hättet ihr nicht viel Unterschied zu heute erkannt.